Kinotipp: All the Beauty and the Bloodshed
fb. Die Fotografin Nan Goldin (Jahrgang 1953) gehört zu den wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart. Bekannt wurde sie Ende der 1970er Jahre, als sie ihre Freunde und Bekannte aus der New Yorker Subkultur in stimmungsvollen Momentaufnahmen festhielt, darunter auch viele Drags, Prostituierte und Schwule. Eine Goldin-Ausstellung über das Sterben an AIDS war in den 1980er Jahren die weltweit erste zu dieser Thematik überhaupt. In den letzten Jahren ist sie insbesondere als Aktivistin ihrer Selbsthilfeinitiative P.A.I.N. in Erscheinung getreten, die gegen Schmerzmittelabhängigkeit kämpft und dabei die Sackler-Familie ins Visier genommen hat, deren Pharmakonzern für hunderttausende Tote verantwortlich ist.
Laura Poitras hat Nan Goldin über Jahre hinweg mit der Kamera begleitet und liefert uns damit tiefgründige Einblicke in deren Werk, ihre Beweggründe und ihre Ansichten. Goldin sind Stigmatisierungen ein Dorn im Auge, und dieser in Venedig mit dem Goldenen Löwen prämierte Dokumentarfilm lässt uns teilhaben an ihrer zutiefst humanitären und gerechten Weltsicht.
(englische Originalfassung mit dt. UTs) Bundesstart am 25/05/23 u.a. im Apollo Aachen, Kamera Bielefeld, Casablanca Bochum, SweetSixteen Dortmund, Bambi Düsseldorf, Cinenova, Filmhaus, Odeon und OFF Broadway Köln, Cinema Münster und Cinema Wuppertal.
Unsere Wertung: 6 von 6 Punkten.